Binocolo prodotto da M. Hensoldt & Söhne di Wetzlar nel 1900 circa. Realizzato con il corpo in ottone rivestito di una particolare pelle catramata, il binocolo è dotato di due lenti obiettive da 26 mm e 6 ingrandimenti.
Il binocolo fu realizzato adottando il "PENTAPRISMA", ovvero un prisma ottico a cinque facce, di cui quattro sono interessate dal percorso della luce: due sono adibite rispettivamente a superficie di ingresso e di uscita, due operano da piani di riflessione; questi ultimi sono resi riflettenti, poiché l'angolo di incidenza troppo piccolo (inferiore all'angolo critico) impedisce di sfruttare la proprietà di riflessione totale. A differenza del semplice prisma a riflessione, il pentaprisma produce un'immagine diritta sia in senso orizzontale (non invertita destra-sinistra) che verticale.
La paternità di questa invenzione, che vide l'applicazione solo su pochissimi esemplari prodotti da Hensoldt tra il 1897 ed il 1903, è da ricondurre ai suoi ideatori: Ernst Abbe e Albert König.
I marchi produttore "Hensold Wetzlar", "D.R.P." ed infine gli ingrandimenti identificabili con "Verg.= 6x" sono riportati sul ponticello utile alla messa a fuoco.
La visione è chiara, tutti i meccanismi funzionano in modo corretto.
Storia della Hensoldt:
Moritz Carl Hensoldt (11 November 1821 in Lindenau, Thüringen; 10 Oktober 1903 in Wetzlar) war ein deutscher Unternehmer und gilt als ein Wegbereiter der Optik. Er war Mitbegründer der optisch-feinmechanischen Industrie Wetzlars.
Geboren wurde Moritz Hensoldt am 11. November 1821 im thüringischen Lindenau (heute ein Stadtteil von Bad Colberg-Heldburg) als Sohn des späteren herzoglichen Amtssekretärs Heinrich Christoph Hensoldt und seiner Ehefrau Karoline Margarethe geb. Engel, die mit ihren Kindern nach 1829 nach Sonneberg (Thüringen) gezogen waren.
In Saalfeld wurde Hensoldt bei dem Münzmechanicus und Graveur Andreas Wiskemann zum Feinmechaniker ausgebildet, verließ wegen seiner guten Aufführung die Lehrstelle vorzeitig mit dem Gesellenbrief und arbeitete in den anschließenden Jahren zunächst in Kassel bei der Firma F.W. Breithaupt, später in Hamburg bei A.& G. Repsold.
Dort lernte er im Frühjahr 1846 Carl Kellner kennen, dessen Werkstätte nach seinem Tode ab 1870 Ernst Leitz übernahm.
Es entwickelte sich zwischen den beiden so unterschiedlichen Männern eine tiefe Freundschaft, die ihre nächsten Lebensjahre bestimmte. Mit gleichen Interessen und Fähigkeiten begabt, haben Kellner und Hensoldt insgesamt dreimal versucht, eine gemeinsame Werkstatt zu gründen und darin zusammenzuarbeiten. Ihre grundverschiedene Wesensart jedoch ist die Ursache dafür, dass jeder ihrer Versuche gescheitert ist.
Dennoch haben die sechs Jahre ihrer Freundschaft, dokumentiert in 44 erhaltenen Briefen, die Carl Kellner Moritz Hensoldt zwischen 1846 und 1852 schrieb, beide Männer geprägt, ihre Arbeit maßgeblich beeinflusst. Dies gilt besonders für Hensoldt, der den früh verstorbenen Freund um fast 50 Jahre überlebt hat. Im Hause von Carl Kellners Schwester Mathilde Hinckel hat Moritz Hensoldt seine spätere Ehefrau Christine Ohlenburger, eine Cousine Mathilde und Carls, kennengelernt und 1854 in Sonneberg geheiratet. Kurz nach seiner Rückkehr aus Hamburg gründete er in Sonneberg am 15. April 1847 eine kleine Werkstatt (später Hensoldt AG).
Das offizielle Gründungsdatum der Firma Hensoldt, der 1. April 1852, kann neuesten Erkenntnissen nicht mehr standhalten. Am 1. Oktober 2006 hat die zur Zeiss-Gruppe gehörende WetzlarerHensoldt AG in Carl Zeiss Sports Optics GmbH umfirmiert. Die große Verbundenheit zum Vater mag eine der Ursachen sein, dass das Ehepaar zunächst im Raume Sonneberg verblieben ist. Die Stationen dort sind Oberlind und Neustadt bei Coburg, wo Hensoldt jeweils ein Haus mit Werkstatt besessen hat. Dort sind auch die ersten der neun Kinder des Ehepaares, von denen sieben am Leben geblieben sind, geboren worden.
Der Tod des Vaters im September 1859 und die Bindungen, die beide zum Raume Wetzlar hatten, sind wohl die Ursache gewesen, dass Moritz Hensoldt mit einem weiteren Cousin seiner Frau, dem Mechaniker und Optiker Louis Engelbert aus Oberndorf, den er von seinen Wetzlarer Aufenthalten her kannte, 1861 in Braunfels die Firma Engelbert & Hensoldt gründete, die sich mit dem Bau von Mikroskopen bald einen guten Namen machte. Ab Ende 1865 erfolgte der endgültige Umzug beider Familien nach Wetzlar. Astronomisches FernrohrDort begann Hensoldt ab 1877, unter eigenem Namen Instrumente, vor allen Dingen Fernrohre zu bauen, blieb aber Engelbert bis zu dessen Tode 1887 geschäftlich und in Freundschaft verbunden.
Die folgenden Jahre sind gekennzeichnet von einem stetigen Aufstieg des zunächst rein handwerklichen Betriebs. igenhändige Konstruktionszeichnung Moritz Hensoldts eines Prismenfeldstechers mit dialytischem Pentaprisma, 1897Moritz Hensoldt machte sich in der Fachwelt einen Namen mit einer Reihe von Eigenentwicklungen, vor allem auf dem Fernglas - und dem geodätischen Sektor.
Seit 1880 belieferte die Firma zunächst das britische, später das deutsche Heer in großem Umfang mit ihren Erzeugnissen. Auch auf dem Gebiet der Fernrohre, später der binocles (Doppelfernrohre), für den privaten und jagdlichen Gebrauch, astronomische Fernrohre und Messgeräte, hat sich die Firma schon früh einen Namen gemacht. Die geschäftlichen Erfolge waren auch die Ursache für die Errichtung eines stattlichen Fabrikneubaus 1895 an der Sophienstraße.
1896 wurden seine Söhne Waldemar und Carl Teilhaber des Unternehmens. Moritz Hensoldt ging bis zuletzt tagtäglich seiner Arbeit nach. Am 10. Oktober 1903 ist er im Alter von fast 82 Jahren seiner bereits im Frühjahr verstorbenen Ehefrau Christine gefolgt.
Erfindungen und Neukonstruktionen Moritz Hensoldts: 1877/78: Ablese-Mikroskop, ein Instrument, das bei Messinstrumenten umfangreiche Anwendung findet. Es wird bei genauen Kreisablesungen (Theodoliten, Meridiankreisen) gebraucht.
1879: Skala-Entfernungsmesser für militärische Zwecke
1880: Orthoskopisches Okular, eine Weiterentwicklung von Carl Kellners Okular
1892/93: Basis-Entfernungsmesser zusammen mit der Firma Beaulieu-Hahn in Kassel, bei dessen Konstruktion Hensoldt eine alte Idee in der Korrespondenz mit Kellner wieder aufgegriffen hat, nämlich bildumkehrende Prismenkombinationen zu verwenden
ab 1897: Prismen-Doppelfernrohre mit fünfseitigem Pentaprisma, welches mit seiner zweimaligen Reflexion das sogenannte „Stehende Bild“ liefert und das Fernrohr in seiner Konstruktion wesentlich vereinfacht, ferner die Anwendung großer Objektive gestattet, die die Lichtstärke erheblich erhöhen1899: kleiner Entfernungsmesser, ein Pentagon-Winkelprisma
ab 1900: Binokulares Fernrohr mit dialytischem System, eine Kombination des sogenannten dialytischen Objektiv-Systems mit einem mit einer Dachkante versehenen Pentaprisma mit dem Ziel, den Strahlengang im Fernglas zu verkürzen (handliche Größe). Mit einem hierdurch möglichen Objektivdurchmesser von 35 mm bei fünfmaliger Vergrößerung ist eine intensive Erhöhung der Lichtstärke erfolgt.
1902: Prismenzielfernrohr für Gewehre: Die hier erstmals verwendeten neu gestalteten Dachprismen ermöglichten einen geradlinigen Achsenstrahl ohne Parallelverschiebung.
Anmerkung: Um 1900 ist es alleine der Firma Hensoldt möglich gewesen, Prismen mit Dachkante in Serie herzustellen. Die Empfindlichkeit der Dachkante, die sich bei einer Abweichung von nur wenigen Sekunden in Doppelkonturen äußert, machte die Erstellung eigener Prüfinstrumente erforderlich. Die spezielle Prismenkonstruktion des Zielfernrohres fand später ihre erfolgreiche Anwendung in den ab 1906 von Hensoldts jüngstem Sohn Carl entwickelten Prismenfernrohr, dem Hensoldt-Dialyt.